Vor knapp vier Jahren gab die US-amerikanische Bank Lehman Brothers bekannt, dass sie Insolvenz beantragen werde. Die Bush-Regierung, insbesondere Finanzminister Henry Paulson, traf die Entscheidung, die Bank nicht zu stützen. Damit wurde eine Insolvenz unabwendbar. In der Folge kam es zu einer schweren Krise am Interbankenmarkt, massive Refinanzierungsprobleme und etliche weitere Bankenpleiten waren die Folge.
Die Lehman-Pleite, so die Lesart, der man häufig begegnet, habe die Finanzkrise zum Ausbruch gebracht. Implizit schwingt dabei natürlich der Vorwurf mit, die Entscheidung, den Strauchelnden nicht aufzufangen, sei eine fatale Fehlentscheidung gewesen. Wie weit das von der Realität entfernt ist, wird dem klar, der sich ausführlicher mit dem Funktionieren des Finanzmarktes auseinandersetzte.