Vor fast genau einem Jahr, am 27. März 2011, flog die FDP bei den Landtagswahlen mit 4,2 % aus dem rheinland-pfälzischen Parlament und konnte sich in Baden-Württemberg mit knappen 5,3 % gerade noch hineinretten. Dir Folge war eine konzertierte Aktion der alten Hasen in der Parteiführung und der sogenannten „boy group“, Westerwelle die Parteiführung zu entwinden, die er de facto über siebzehn Jahre hinweg innehatte. Dieser „Berliner Frühling“ sollte die FDP endlich aus dem Jammertal herausführen, in das Westerwelle sie geführt habe.
Es ist völlig unbestritten, dass Westerwelle das bemerkenswerte Wählermandat der Bundestagswahl 2009 innerhalb von nur zwei Wochen komplett verspielt hatte. Es gelang nicht, die wesentlichen Inhalte in den Koalitionsverhandlungen durchzusetzen. Einige wenige Erfolge, wie die Abschaffung der Wehrpflicht, wurden in der Öffentlichkeit nicht mit der FDP in Verbindung gebracht. Was die Wähler wollten, waren durchgreifende Reformen. Was sie bekamen waren FDP-Minister. Hier liegt der Hund begraben.