Das eindrucksvolle Ergebnis der FDP bei der Bundestagswahl vor anderthalb Jahren hat seinen Ursprung darin, daß sich die Wähler einen Politikwechsel erhofft hatten, weg von dem Kuschelkurs der Großen Koalition hin zu einer Regierung, die sich traut, überfällige Reformen anzupacken und Deutschland wieder wettbewerbsfähig zu machen.
Diese Hoffnung wurde fast auf der ganzen Linie enttäuscht. Stattdessen hat man sich von Mutti an die kurze Leine nehmen lassen und hat den schwammigen Kurs mitverfolgt, den die Bundeskanzlerin seit ihrer Wahlniederlage 2002 fährt.
Wären die CDU und die FDP vom Wähler bei den heutigen Wahlen für einen kompromißlosen Reformeifer abgestraft worden, wäre das gut zu verkraften gewesen. Das Tragische am heutigen Wahlsonntag ist, daß sie trotz ihres hilflosen Anbiederns vom Wähler bestraft wurden.
So wie es derzeit aussieht, wird das Elend aber wohl leider weitergehen wie bisher. Manchmal wünscht man sich geradezu Schröder zurück, der wenigstens den Mumm zur Agenda 2010 hatte …
Für die FDP wäre der richtige und konsequente Schritt, jetzt aus der Koalition auszuscheiden und sich als klare Reformalternative zu repositionieren. Zeit für einen Liberalen Aufbruch!